Multibodeneffektgeräte für Gitarre, mein Gott wie viele Produkte mag es in diesem Sektor mittlerweile geben? Es müssen Tausende sein, hat doch nahezu jeder Hersteller von „Einzel-Tretminen“ mindestens ein Pendant im Angebot, in dem sich mehrere Effekte den Prozessor teilen. Der Vorteil liegt auf der Hand. Statt bei der Benutzung mehrerer Effekte zur gleichen Zeit zu unvorteilhaften Samba-Tänzen auf der Bühne gezwungen zu werden, programmiert man bei der Multi-Stompbox einfach seine Lieblingskonfigurationen auf verschiedene Bänke, respektive Speicherplätze und steppt durch verhältnismäßig wenig Schaltprozesse auf seinen bevorzugten Sound.
Warum aber halten so viele Gitarristen an der Ansammlung von einzelnen Pedalen fest, welche sie mühsam mit Patch-Kabeln verbunden auf mehr oder minder stabilen Brettern montiert durch die Gegend schleppen? Ist es nicht so viel schöner, mit einer Gitarre und einem Stompbox Modeler im Handgepäck auch bei Shows im Ausland gemütlich das Flugzeug besteigen zu können, ohne sich Gedanken über die Armada von Metallkisten im Koffer und deren Verkabelung / Stromversorgung vor Ort zu machen?
Wie immer ist es letztendlich der persönliche Soundgedanke, welcher Gitarristen seit Dekaden zu einer Transportorgie bewegt, seien es nun Amps, Boxen, Gitarren oder wie in diesem Fall Effektpedale. Und wie immer, wenn ein neuer Protagonist auf der Bildfläche erscheint, hört man die Stoßgebete tausendfach gen Himmel streben: „Bitte lass es das Produkt sein, auf das ich seit Ewigem warte, auf dass ich endlich die ganzen anderen Pedale zu Hause lassen kann“.
Einmal mehr hat der amerikanische Modeling-Pionier Line6 das Jammern der sechssaitigen Fraktion vernommen und schickt sich erneut an, diesmal mit dem M5 ein Produkt zu etablieren, welches aufgrund seiner sehr kleinen Abmessungen (Breite 15 cm - Tiefe 16 cm - Höhe 6 cm), einem geringen Gewicht von nur knapp einem Kilogramm und aufgrund von „Made In China“ mit einem niedrigen Abgabepreis eben in diese Produktnische stoßen möchte.
In Sachen Anschlüsse ist das Gerät in Full-Stereo ausgelegt, will heißen, bei Bedarf kann das M5 sowohl im Eingangs- als auch im Ausgangsbereich rechts/links belegt werden. Natürlich funktioniert das Ganze als klassischer Stompbox-Emulator auch in mono. Zudem kann ein Expression-Pedal angeschlossen werden, bei dem verschiedene Effekt-Parameter sich in Echtzeit während des Betriebes regulieren lassen, wie zum Beispiel den WahWah-Effekt oder aber Master-Lautstärke. Für weitere Steuer- und Regelprozesse stehen an der Seite MIDI IN/OUT zur Verfügung.
In Sachen Effekten lassen sich aus den Standardeffekten Distortion, Delay, Modulation, Filter und Reverb über einhundert verschiedene Effekt-Modelle erstellen, wobei die Funktionen Tuner und Tap Delay über den rechten Fußschalter ständig zugänglich sind. Schön ist die Tatsache, dass man den unterschiedliche Effekttypen verschiedene Hintergrundbeleuchtungen zugeordnet hat. So erscheinen zum Beispiel alle Distortion-Programme in gelb, der Modulation-Bereich in blau usw.
Achtung, der M5 ist kein Multieffektgerät im herkömmlichen Sinne, will heißen, es lässt sich immer nur ein(!) Effekt zur gleichen Zeit abrufen. Wer hofft, für unter 200,- Euro eine Mehrfachlösung in Sachen Effekte zu erwerben, muss leider enttäuscht werden. Selbige Tatsache, einhergehend mit den oben genannten Anschlussmöglichkeiten, bringt ein Problem auf den Tisch. Will man den M5 als klassische Stompbox vor dem Amp als Distortion, Overdrive, Pitchshifter etc. verwenden, ist das alles kein Problem. Möchte man jedoch Effekte wie beispielsweise Delay und Reverb nutzen, welche zweifelsohne bei einem übersteuerten Amp in den FX-Loop gehören, kann man die Verzerrer Funktionen nicht nutzen, es sein denn, man ist großer Robert Fripp Anhänger.
In Overdrive/Distortion-Bereich gibt sich der M5 alle Mühe und präsentiert auch einige Verzerrungsvariationen in guter Form, dennoch schwebt immer ein kleiner Hauch von digital über dem Signal. Ob dies in der Praxis letztendlich gewollt ist oder nicht, muss der Spieler selber entscheiden. Glücklicherweise gehört der große Mumpf der ersten Line6 Verzerrungsversuche aus den Anfangstagen der Vergangenheit an, kann aber innerhalb des M5 mit einem eigenen Preset jeden noch mal die klangliche Verbesserung im direkten Vergleich vor Augen führen.
Line 6 Stompbox bei Amazon
Warum aber halten so viele Gitarristen an der Ansammlung von einzelnen Pedalen fest, welche sie mühsam mit Patch-Kabeln verbunden auf mehr oder minder stabilen Brettern montiert durch die Gegend schleppen? Ist es nicht so viel schöner, mit einer Gitarre und einem Stompbox Modeler im Handgepäck auch bei Shows im Ausland gemütlich das Flugzeug besteigen zu können, ohne sich Gedanken über die Armada von Metallkisten im Koffer und deren Verkabelung / Stromversorgung vor Ort zu machen?
Wie immer ist es letztendlich der persönliche Soundgedanke, welcher Gitarristen seit Dekaden zu einer Transportorgie bewegt, seien es nun Amps, Boxen, Gitarren oder wie in diesem Fall Effektpedale. Und wie immer, wenn ein neuer Protagonist auf der Bildfläche erscheint, hört man die Stoßgebete tausendfach gen Himmel streben: „Bitte lass es das Produkt sein, auf das ich seit Ewigem warte, auf dass ich endlich die ganzen anderen Pedale zu Hause lassen kann“.
Einmal mehr hat der amerikanische Modeling-Pionier Line6 das Jammern der sechssaitigen Fraktion vernommen und schickt sich erneut an, diesmal mit dem M5 ein Produkt zu etablieren, welches aufgrund seiner sehr kleinen Abmessungen (Breite 15 cm - Tiefe 16 cm - Höhe 6 cm), einem geringen Gewicht von nur knapp einem Kilogramm und aufgrund von „Made In China“ mit einem niedrigen Abgabepreis eben in diese Produktnische stoßen möchte.
In Sachen Anschlüsse ist das Gerät in Full-Stereo ausgelegt, will heißen, bei Bedarf kann das M5 sowohl im Eingangs- als auch im Ausgangsbereich rechts/links belegt werden. Natürlich funktioniert das Ganze als klassischer Stompbox-Emulator auch in mono. Zudem kann ein Expression-Pedal angeschlossen werden, bei dem verschiedene Effekt-Parameter sich in Echtzeit während des Betriebes regulieren lassen, wie zum Beispiel den WahWah-Effekt oder aber Master-Lautstärke. Für weitere Steuer- und Regelprozesse stehen an der Seite MIDI IN/OUT zur Verfügung.
In Sachen Effekten lassen sich aus den Standardeffekten Distortion, Delay, Modulation, Filter und Reverb über einhundert verschiedene Effekt-Modelle erstellen, wobei die Funktionen Tuner und Tap Delay über den rechten Fußschalter ständig zugänglich sind. Schön ist die Tatsache, dass man den unterschiedliche Effekttypen verschiedene Hintergrundbeleuchtungen zugeordnet hat. So erscheinen zum Beispiel alle Distortion-Programme in gelb, der Modulation-Bereich in blau usw.
Achtung, der M5 ist kein Multieffektgerät im herkömmlichen Sinne, will heißen, es lässt sich immer nur ein(!) Effekt zur gleichen Zeit abrufen. Wer hofft, für unter 200,- Euro eine Mehrfachlösung in Sachen Effekte zu erwerben, muss leider enttäuscht werden. Selbige Tatsache, einhergehend mit den oben genannten Anschlussmöglichkeiten, bringt ein Problem auf den Tisch. Will man den M5 als klassische Stompbox vor dem Amp als Distortion, Overdrive, Pitchshifter etc. verwenden, ist das alles kein Problem. Möchte man jedoch Effekte wie beispielsweise Delay und Reverb nutzen, welche zweifelsohne bei einem übersteuerten Amp in den FX-Loop gehören, kann man die Verzerrer Funktionen nicht nutzen, es sein denn, man ist großer Robert Fripp Anhänger.
Folgerichtig muss man sich im Vorfeld entscheiden, Vor-Vorstufen-Betrieb und Raumeffekte nur bei clean eingestellten Amp, oder FX-Loop Wirering und die Overdrive Effekte bleiben zu Hause. Einen Ausweg aus dieser Situation würde nur eine aufwendigere Signalführung mit unterschiedlichen Anzapfungen bringen, welche sich aber wahrscheinlich aus Budgetgründen nicht umsetzen lassen.
Praxis
Die ersten Amtshandlungen zeigen sich sehr intuitiv. Durch die unterschiedlichen Displayfarben kann man sich sehr schnell durch die einzelnen Effektsektionen arbeiten und verliert auch nie den Überblick. Effekt auswählen, eventuell die Parameter nachjustieren, fertig. Sieht man vom digitalen Display ab, ist es kein großer Unterschied zu den Knobs der analogen Welt. Wird der M5 ausgeschaltet, merkt sich das Gerät aufgrund einer Pufferschaltung auch die letzte Parameter Einstellung, ganz wie die analogen Pendants.
In Sachen Raum- und Filtereffekte macht das M5 eine durchweg gute Figur, ich konnte keine Schwachpunkte und unausgegorene Presets finde. Ob die schwere Schlabber- und Blubberabteilung einiger Presets jedermanns Sache ist, ist geschmacksabhängig, jedenfalls wird von dezent bis heftig alles geboten und kann ja auch immer noch bei Bedarf abgeändert werden.Die ersten Amtshandlungen zeigen sich sehr intuitiv. Durch die unterschiedlichen Displayfarben kann man sich sehr schnell durch die einzelnen Effektsektionen arbeiten und verliert auch nie den Überblick. Effekt auswählen, eventuell die Parameter nachjustieren, fertig. Sieht man vom digitalen Display ab, ist es kein großer Unterschied zu den Knobs der analogen Welt. Wird der M5 ausgeschaltet, merkt sich das Gerät aufgrund einer Pufferschaltung auch die letzte Parameter Einstellung, ganz wie die analogen Pendants.
In Overdrive/Distortion-Bereich gibt sich der M5 alle Mühe und präsentiert auch einige Verzerrungsvariationen in guter Form, dennoch schwebt immer ein kleiner Hauch von digital über dem Signal. Ob dies in der Praxis letztendlich gewollt ist oder nicht, muss der Spieler selber entscheiden. Glücklicherweise gehört der große Mumpf der ersten Line6 Verzerrungsversuche aus den Anfangstagen der Vergangenheit an, kann aber innerhalb des M5 mit einem eigenen Preset jeden noch mal die klangliche Verbesserung im direkten Vergleich vor Augen führen.
Fazit
Mit dem M5 führt Line6 einen Stompbox-Modeler der untersten Preiskategorie in seinen Reihen, welcher mir einem ansprechenden Design, einer guten Verarbeitung und einer übersichtlichen Bedienungsoberfläche einen hohen Gegenwert gegenüber des geringen Abgabepreises ins Feld führt. Klanglich flexibel und dank MIDI, respektive Stereosignalführung auch in einem komplexeren Gitarren-Setup zu integrieren, deckt der M5 einen weiten Bereich an Pedalen ab, sofern man nur einen einzigen Effekt zur gleichen Zeit benötigt.
Alles in allem ein rundes Produkt, welches seine Einsatzbereich finden und mit kleinen Abmessungen das eine oder andere Pedalboard überflüssig machen wird. Wer mit dem Gedanken einer Anschaffung von mehreren Effekten liebäugelt und weiß, dass er immer nur einen Effekt benutzt, sollte das M5 einmal antesten.
Alles in allem ein rundes Produkt, welches seine Einsatzbereich finden und mit kleinen Abmessungen das eine oder andere Pedalboard überflüssig machen wird. Wer mit dem Gedanken einer Anschaffung von mehreren Effekten liebäugelt und weiß, dass er immer nur einen Effekt benutzt, sollte das M5 einmal antesten.
Plus
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- Größe
- einfache Bedienung
- Optik
Minus
- -
Preis
Straßenpreis: 199,- Euro
Verweise
Line 6 Stompbox bei Amazon
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